Der "rote Faden"

Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit Shaolinmönche zu sehen und einen Kriminalpsychologen zu hören.

Zuerst dachte ich mir, das die beiden Darbietungen an einem Abend  eine seltsame Mischung sind.

Die Shaolinmönche bewiesen, dass man den Körper und seine Energien in einer Art und Weise beherrschen kann, die dazu führt, dass man von äußeren Einflüssen unbeschädigt bleibt. Sie konnten ihre Ki (Energie) so stark auf eine Körperregion lenken und konzentrieren, dass dicke Holzstangen und selbst Eisenstangen an diesen geschützten Stellen abprallen und sogar zerbrechen. Sie können das, weil sie ihr Leben lang nichts anderes machen, als auf diesen Zustand hin zu trainieren und und erlangen so Fähigkeiten, die sonst kein Mensch im normalen Alltag umgeben von vielen Einflüssen und Ablenkungen erlernen kann.

Der Kriminalpsychologe sagt, dass wir Menschen von Bedürfnissen geprägt werden, die so vielschichtig sind, wie Sterne am Himmel.
Wir suchen Bestätigung im Beruf, in der Familie und im Freundeskreis und unser Glück und Wohlbefinden ist abhängig von diesen funktionierenden Lebenskreisen.
Bezieht man seine Selbstbestätigung aus ausschließlich  nur einem davon, so kann das Wegfallen (z.B. Verlust eines geliebten Arbeitsplatzes) diesen Menschen durch seine geringe Selbstachtung in eine beschleunigte Abwärtsspirale in seinem Leben bringen, aus der er nur mehr durch das Setzen einer außergewöhnlichen Handlung einen Ausweg sieht ( Suizid, Mord. Raub etc.)
Sein Denken und Handeln ist nur noch von diesem einen Gedanken geprägt und seine ganze Energie richtet sich auf die Ausführung dieser Handlung.

Wir erkennen also aus beiden Geschichten, dass wenn wir unser energetisches Potenzial ganz und gar auf eine Sache lenken , es uns zu außergewöhnlichen Handlungen befähigt.

Wenn wir uns also ganz auf eine Sache konzentrieren und diese mit all unserem Wollen und Können durchführen, sollten wir fähig sein, unabhängig von äußeren Einflüssen, unseren Weg zu gehen. Rückschläge als Lernstufe sehen und uns dadurch nur gestärkt für unser Ziel weitermachen lassen.

Wir können also unser Wohlbefinden herstellen, indem wir und darauf konzentrieren.
Aber wie geht das?

Dafür gibt es Lehrer, Begleiter, Ratgeber. Menschen also, die einen Weg gefunden haben und das Wissen, wie man diesen Weg gehen kann. Sie können helfen, lehren oder einfach nur da sein um uns so auf unsere Suche nach unserer Mitte hilfreich zur Seite zu stehen.

Die Entscheidung, welchen Weg wir wählen, treffen letztendlich wir selbst. Je freier wir von äußeren Einflüssen bleiben, desto authentischer werden wir sein können.

Der „rote Faden“ sind wir.

 

©Dora Klein